Im Kunstvermittlungsprojekt Ich und «das Andere» loten die Jugendlichen von zwei Integrationsklassen (BPI 1 und BPI 11) zusammen mit den Kunstschaffenden Marco Frauchiger (Fotografie), Selina Lauener (Kunstvermittlung) und Benjamin Pogonatos (Klangkunst) die eigene Vorstellung von «Normalität» und «Anderssein» aus. Die Ausstellung zeigt einen ungewöhnlichen Blick auf die Schweizer Normgesellschaft.
Umsetzung 2018 am Berufsvorbereitenden Schuljahr Praxis und Integration (BPI) an der BFF Bern
Gemeinsam mit Marco Frauchiger (Fotograf) und Benjamin Pogonatos (Audiokünstler)
Ein Projekt des Wettbewerb «tête-à-tête» 2017/18 (Innovationswettbewerb für Partnerschaften zwischen Schule und Kultur) der Kulturförderung des Kantons Bern
in Kooperation mit der Stanley Thomas Johnson Stiftung.
Was bedeutet für dich Toleranz und wo ist deine Toleranzgrenze?
Was ist anders und warum?
Wurdest du schon mal speziell behandelt, weil du anders bist?
PROJEKTBESCHRIEB
Wir alle haben irgendeine Vorstellung davon, was «normal» ist und was nicht. Wer nicht ins Schema passt, kann schnell einmal ausgeschlossen oder diskriminiert werden.
Die zwei Schulklassen beschäftigten sich im Rahmen des Projekts mit verschiedenen Formen von Anderssein. Im Zentrum standen die Begriffe Normalität, Toleranz, Anderssein, Identität und Diskriminierung.
Die eine Klasse war gemeinsam mit Marco Frauchiger fotografisch unterwegs. Dabei sind Fotografien entstanden, die sich mit Selbstinszenierung und der eigenen Identität auseinandersetzen. Eine Projektion mit Handyfotos und dazugehörenden Sätzen der Lernenden ermöglichen eine neue Sicht auf Erstaunliches in der Schweiz.
Die andere Klasse entwickelte zusammen mit Benjamin Pogonatos ein Hör-Feature. Die Audiocollagen, bestehend aus Musik und Interviews von und mit den Schülerinnen und Schülern, beschäftigen sich mit den Vorstellungen von Normalität und Grenzen der Toleranz.
Als Bindeglied erarbeitete Selina Lauener als Kunstvermittlerin mit beiden Klassen ein vertieftes Verständnis zum Thema Ich und «das Andere». Entstanden sind Gedichte zum eigenen Ich und Statements zu Ängsten, Diskriminierung und Toleranz.
Da das Projekt auch über die Klassen hinauswirken soll, steht auf dem Schulareal der BFF als sichtbares Zeichen ein kleiner Holzpavillon. Dieser lädt die Austellungsbesucher als offener «Denk-Raum» zum Mitmachen und Mitdenken ein.